Edition
Carl Mayer
Home
Kontakt
Impressum
Ziele

Über den Namensgeber der Carl-Mayer-Gesellschaft 

Carl Mayer wurde 1894 in Graz als Sohn eines spielsüchtigen Spekulanten geboren. Im Alter von 15 Jahren - nach dem Selbstmord des Vaters – war er bereits Waise und musste die Schule verlassen, um mit Gelegenheitsarbeiten für seine Geschwister zu sorgen. Über Innsbruck und Wien gelangte er später nach Berlin und wurde der wahrscheinlich wichtigste und einflussreichste Drehbuchautor der deutschen Filmgeschichte. Als ein echter Pionier der Kinokunst revolutionierte er die Filmproduktion der 20er Jahre. Mit seiner an expressionistische Lyrik gemahnenden Schreibweise gelang es ihm, den visuellen Stil der Filme zu bestimmen und er initiierte auf diese Weise die Entfesselung der Kamera. Karl Freund, dem als Kameramann diese technische Entwicklung im Allgemeinen zugeschrieben wird, meinte, die Bücher von Mayer hätte man ohne die Beweglichkeit der Kamera gar nicht umsetzen können.

Mit DAS CABINET DES DR. CALIGARI, 1920 unter der Regie von Robert Wiene realisiert, wurde Mayer berühmt und schuf die Grundlagen für den expressionisti­schen Film. Mit DER GANG IN DIE NACHT begann seine erfolgreiche Zusammen­arbeit mit F.W. Murnau, die 1924 zu einem der bedeutendsten Werke der Film­geschichte führte: DER LETZTE MANN. Mayer ließ den expressionistischen Stil  hinter sich und etablierte mit SCHERBEN, 1921, und SYLVESTER, 1924, beide in der Regie von Lupu Pick, das neue Genre des Kammerspielfilms.

Während Friedrich Wilhelm Murnau mit dem noch von Mayer in Deutschland verfassten Drehbuch zu „Sunrise“ in Hollywood reüssieren konnte, gelang es Mayer 1933 nach der Flucht aus Nazideutschland  nicht, in der Englischen Filmbranche Fuß zu fassen. Er arbeitete als „advisor“, befreundete sich auch mit dem Regisseur Paul Rotha, konnte aber keine Drehbücher mehr unterbringen. 1942 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und er starb vor dem Ende des Krieges 1944 in London. 

 

Seine Geburtsstadt Graz hat seit 1998 einen Carl-Mayer-Drehbuchpreis ausgeschrieben.

Im Jahr 2010 wurde Carl Mayer mit einem Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin geehrt.

Einige Bücher über Carl Mayer:

Michael Omasta, Brigitte Mayr, Christian Cargnelli (Hrsg.): Carl Mayer, Scenar[t]ist. Ein Script von ihm war schon ein Film,  Synema, Wien 2003.

Bernhard Frankfurter (Hrsg.): Carl Mayer, im Spiegelkabinett des Dr. Caligari, der Kampf zwischen Licht und Dunkel. Promedia, Wien 1997

Carl Mayer: Filmpoet: ein Drehbuchautor schreibt Filmgeschichte von Jürgen Kasten, Vistas Verlag Berlin 1994

Eberhard Spiess: Carl Mayer. Ein Filmautor zwischen Expressionismus und Idylle. Kommunales Kino, Frankfurt am Main 1979.

Rolf Hempel: Carl Mayer. Ein Autor schreibt mit der Kamera. Henschelverlag, Berlin/DDR 1968.

 

 

Filmographie Auswahl

1940  Major Barbara  Dramaturgie

1936 As You Like it  Co-Drehbuch

1932  Mélo / Der träumende Mund  Drehbuch

1931 Emil und die Detektive  Dramaturgie

1928  Four Devils  Treatment

1925  Berlin. Die Sinfonie der Großstadt  Idee

1925  Tartüff  Drehbuch

1924  Der letzte Mann  Drehbuch

1923  Sylvester  Drehbuch

1922/1923  Erdgeist  Drehbuch

1922  Vanina  Drehbuch

1921 Scherben  Drehbuch

1921 Schloß Vogelöd  Drehbuch

1920 Der Bucklige und die Tänzerin Drehbuch

1920 Der Gang in die Nacht  Drehbuch

1920  Genuine  Drehbuch

1919/1920 Das Cabinet des Dr. Caligari Drehbuch