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Carl Mayer
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Wie kaum ein anderer Filmautor hat Carl Mayer (1894-1944) die Entwicklung des Erzählkinos und der Filmsprache in den 20er Jahren vorangetrieben. Er schrieb ungewöhnlich anrührende Filmgeschichten, galt sowohl als Promoter des expressionistischen wie des realistischen Films. In seinen Drehbüchern reflektierte er genau deren erzählerische und visuelle Konstruktionsprinzipien. Dafür entwickelte er einen unnachahmlichen Präsentationsstil: Knapp, präzis und mit suggestiver Eindringlichkeit erreichen seine Drehbuchtexte literarische Qualität. Doch als Literatur verstand er sie keineswegs. Seine Drehbücher zielen auf den Filmherstellungsprozess. Sie sind geschrieben, um die Phantasie der Filmrealisatoren zu lenken und zu stimulieren.

Der vorliegende Band untersucht umfassend Leben und Werk Carl Mayers, vom ersten Filmdrehbuch „Das Cabinet des Dr. Caligari“ (1919) bis zu seinem  im englischen Exil entstandenen Text "East End and the Salvation Army" (1938). Das Buch dokumentiert in Musterauszügen Mayers Arbeiten und analysiert sie mit dem Blick auf die daraus entstandenen Filme. Erstmals wird eine Drehbuchanalyse als Filmanalyse unternommen. Wesentliche filmhistorische Erkenntnisse und Aspekte für eine Poetologie des Drehbuchs werden dabei gewonnen.